Henri Krickhahn ist Restaurantfachmann im Live Cooking Lokal „Herr Grünfink“ in Neubrandenburg. Im Interview erklärt der 36-jährige Neubrandenburger, warum er seinen Beruf „liebend gern“ ausübt und verrät dabei eine besondere Eigenschaft. Verena Teske-Mbalisike traf den Grünfink-Mitarbeiter bei einem Lokaltermin zum Gespräch.
Warum bist du Restaurantfachmann geworden?
Ich mache meinen Beruf liebend gern. Es ist zum Einen die Verbindung von gutem Essen und tollem Service und auf der anderen Seite, dass man immer mit Menschen zu tun hat.
Im Restaurant „Herr Grünfink“ setzt ihr ja auf frische, moderne Küche. Achtest du im Alltag auch auf frische Kost?
Ich stehe auf jeden Fall dahinter. Privat koche ich auch frisches Essen und habe für mich die vegetarische und vegane Küche entdeckt. Umso mehr freue ich mich, dass wir auch im Restaurant eine vegane Speisekarte haben. Die vegane Küche ist sehr vielschichtig. Da probiere ich gern auch mal Dinge aus.
Was gefällt dir besonders im Grünfink? Wie sieht denn ein typischer Arbeitstag bei dir aus?
Ich habe im April 2018 im damaligen Restaurant „Berlin“ hier angefangen und war dabei, als das Restaurant zu „Herr Grünfink“ umfirmiert wurde. Besonders gefallen mir die Zusammenarbeit im Team, das Konzept und die geregelten Arbeitszeiten. Ich bin überwiegend für das À-la-carte-Geschäft am Abend zuständig und beginne dann mittags mit der Vorbereitung für den Abend. Dann prüfe ich den Getränke-, Eis- und Kaffeebestand und gebe gegebenenfalls Bestellungen auf. Einen Großteil der Zeit stehen Vorbereitungsarbeiten auf dem Plan.
Grünfink-Mitarbeiter erhielt Applaus für sein Gedächtnis
Wie lange arbeitest du bereits in der Gastronomie?
Seit 2001 bin ich dabei. Meine Ausbildung habe ich im Seehotel Feldberg und im Gasthof Schönbrunn gemacht. Danach folgten Stationen in Restaurants, Bars und Diskotheken. Zwischendurch war ich auch in Österreich und auf Rügen.
Welche Erfahrungen hast du bis dato gesammelt?
In der Gastronomie tätig zu sein ist sehr abwechslungsreich, jedoch auch mit vielen Arbeitsstunden verbunden, auch an Wochenenden und Feiertagen. Allerdings kommt man oft mit netten Leuten ins Gespräch. Man merkt schnell, ob sich die Leute aktiv unterhalten wollen oder doch in Ruhe essen möchten. Wichtig ist eben immer, dass die Gäste zufrieden sind und gern wiederkommen.
An welche Begegnungen oder Momente erinnerst du dich gern?
Da gab es wirklich eine lustige Aktion mit einem 20-Mann-Trupp in einem Restaurant, in dem ich damals gearbeitet habe. Ich kam zu ihnen an den Tisch und nahm die Bestellungen auf. Sie wunderten sich, warum ich denn gar nichts aufgeschrieben habe und schlossen schon Wetten untereinander ab, dass ich mir bestimmt nicht alles merken kann. Was soll ich sagen, als dann alles ankam, habe ich Applaus kassiert (schmunzelt).
Das wünscht sich Henri Krickhahn für die Gastro-Branche
Also baust du dir da Eselsbrücken, um dir alles zu merken?
Nein, das passiert automatisch. Ich konzentriere mich bei der Bestellannahme. Nach Feierabend kann ich immer noch sagen, was die Leute heute gegessen und getrunken haben. Da fällt mir noch eine Begegnung ein. Eine Dame hatte einmal Pasta und Rosé bei mir bestellt. Ein Jahr später kam sie mit Freunden wieder. Ich fragte sie, ob sie denn wieder Pasta und Rosé haben wolle… Sie war erstaunt, dass ich das noch wusste. Das sind dann wirklich spezielle Momente.
Was wünscht du dir für die Gastronomiebranche?
Die Gastronomie hat seit der Corona-Pandemie noch mehr mit Personalproblemen zu kämpfen. Durch Kurzarbeit haben sich viele Fachkräfte anderweitig orientiert. Ich wünsche mir, dass die Gesetze und Vorschriften besser eingehalten werden, um auch attraktiver für jüngere Generationen zu sein. Die Arbeitszeiten schrecken dann doch oft ab.